Untersuchungsmethoden

Arzt-Patient-Gespräch

Das Arzt-Patienten-Gespräch ist nach wie vor bei vielen Erkrankungen für eine richtige Diagnose unbedingt erforderlich. Die Erhebung der Vorgeschichte sollte am Anfang eines Arzt-Patienten-Kontaktes stehen. Im Rahmen dieses Gespräches sollte geklärt werden:

  • welche Beschwerden vorliegen
  • wann sind die Beschwerden erstmals aufgetreten und wie haben sie sich bemerkbar gemacht (ob dauernd oder nur zu bestimmten Zeiten)
  • Verhalten der Beschwerden bei und nach körperlicher Belastung und ob diese in letzter Zeit zugenommen haben
  • Medikamente und deren Wirksamkeit
  • Risikofaktorenprofil einschließlich einer eventuellen familiären Belastung für arteriosklerotische Gefäßerkrankungen
  • sind in der Familienvorgeschichte bereits Herzinfarkte, Schlaganfälle, Bluthochdruck, Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus) oder Fettstoffwechselstörungen bekannt
  • besondere psychische Belastungen im Beruf sowie im familiären und privaten Umfeld
  • Körperbefindlichkeiten wie Appetit, Stuhlgang, Wasserlassen, Durst, Schlaf, aber auch Alkohol-, Nikotin- und Kaffeekonsum
  • körperliche Leistungsfähigkeit und sportliche Betätigung
  • Periode oder Wechseljahre bei Frauen sowie insbesondere auch die Einnahme von Verhütungsmitteln oder Hormonsubstitution mit Östrogenen/Gestagenen

Die Informationen, die der Arzt auf Grund dieses Gespräches gewinnt, stellen wichtige Entscheidungsgrundlagen für das weitere Vorgehen in Diagnostik und Therapie dar.

Weitere Themen

Körperliche Untersuchung

Eine wesentliche Untersuchung bei Verdacht auf eine KHK ist das Abhören mit dem Stethoskop. Beim Abhören des Herzens interessieren den Arzt der Herzrhythmus (regelmäßig?) und die Herzfrequenz. Mit dem Stethoskop hört er vor allem auf zusätzliche Herzgeräusche, die auf Herzklappenfehler hinweisen können. Da sich beim Herzkranken Ergüsse (Wasser/Blut) in den Lungen anstauen können, hört der Arzt auch die Lungen ab. Um weitere Informationen über den Gefäßstatus zu erhalten, tastet der Arzt nach dem Puls an verschiedenen Körperstellen und hört dort auch mit dem Stethoskop die Gefäßstellen ab. Bei Gefäßengen (Stenosierungen) finden sich immer Strömungsgeräusche in Folge von Wirbelbildungen. Besonders wichtig ist auch das Abhören beider Halsschlagadern (Carotisarterien), weil hierüber die Blutversorgung für den Kopf erfolgt, mit der Möglichkeit eines Schlaganfalles bei Durchblutungsstörungen in diesen Arterien

EKG

Bei einem Elektrokardiogramm werden die elektrischen Ströme, die bei der Herztätigkeit entstehen, über auf die Haut angebrachten Elektroden aufgezeichnet. Aus dem Stromkurvenverlauf kann der Arzt erkennen, ob Erkrankungen wie z.B. ein Herzinfarkt oder Herzrhythmusstörungen vorliegen.

Röntgenuntersuchung von Herz und Lunge

Die Röntgenaufnahme zeigt das Herz, die großen Blutgefäße, die Lungen sowie den knöchernen Brustkorb. Besonders die Herzgröße und ggf. die Auswirkung einer Herzerkrankung auf die Lungen bzw. auf das Lungengefäßsystem kann mittels dieser Röntgenaufnahmen beurteilt werden. Aber auch viele Lungenkrankheiten selbst, die manchmal hinsichtlich ihrer Beschwerdesymptomatik nicht eindeutig von Herzerkrankungen zu trennen sind, lassen sich durch Röntgenaufnahmen des Brustkorbes erkennen. Die benötigte Strahlendosis konnte in den letzten Jahren durch moderne Techniken wesentlich verringert werden.

Ultraschalluntersuchung

Die Echokardiografie hat die Herzdiagnostik entscheidend erweitert. Sie beruht auf dem Prinzip der Reflektion von Ultraschall. Die Ultraschallwellen werden von einer kleinen Sonde ausgestrahlt, in der Tiefe von den Herzstrukturen reflektiert und von der Sonde wieder empfangen. Diese Informationen werden dann so umgewandelt, dass die Herzstrukturen auf einem Monitor sichtbar gemacht werden können.

Linksherzkatheteruntersuchung

Die Linksherzkatheteruntersuchung ermöglicht das Ausmaß und die Schwere von Verengungen der Herzkranzgefäße und von Herzerkrankungen zu erfassen. Sie wird vor einer eventuellen Herzoperation oder einer Dilatationsbehandlung (Dilatation = Erweiterung) vorgenommen. Bei dieser Herzkatheteruntersuchung werden 1-3 mm dünne Katheter in die Leisten- oder Armarterien eingebracht und bis zum Herzen vorgeschoben. Die Einstichstelle wird zuvor örtlich betäubt. Am Herzen misst die Kathetersonde den Druck in der linken Herzkammer. Danach werden nacheinander in die linke Herzkammer, die linke Herzkranzarterie und die rechte Herzkranzarterie Kontrastmittel gespritzt, so dass sie am Röntgenschirm sichtbar werden.