Wichtige Fragen zur Fußpflege

Warum ist die Fußpflege für den Diabetiker so wichtig?

Die Füße eines Diabetikers sind besonders gefährdet. Dort können sowohl Gefühlsstörungen als auch Veränderungen an den großen und kleinen Blutgefäßen sowie an den Knochen auftreten.

Die Gefühls- oder Nervenstörungen äußern sich zum Teil als unangenehmes Brennen oder Kribbeln, besonders in Ruhe und in der Wärme (zum Beispiel unter der Bettdecke), aber auch als Gefühl- und Empfindungslosigkeit. Die Gefühllosigkeit ist besonders gefährlich, weil man nicht gewarnt wird, wenn der Fuß geschädigt wird, zum Beispiel durch kochend heißes Wasser, durch einen Reißnagel im Schuh oder durch zu enges Schuhwerk.

Durchblutungsstörungen können sich als (muskelkaterähnliche) Schmerzen beim Gehen im Fuß, häufiger in der Wade, aber auch im Oberschenkel und Gesäß bemerkbar machen. Typischerweise verschwinden diese Schmerzen nach ein- bis zweiminütigem Stehen, treten nach der gleichen Wegstrecke aber wieder auf. Man nennt dies auch „Schaufensterkrankheit“.

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Wie kann man Komplikationen an den Füßen vorbeugen?

Die beste Vorbeugungsmaßnahme ist eine dauerhaft gute Diabeteseinstellung. Außerdem sollte man als Diabetiker seine Füße täglich auf Veränderungen hin betrachten, vor allem auch die Zehenzwischenräume und die Fußsohle. Gegebenenfalls sollte man einen Spiegel zu Hilfe nehmen. Jegliche Verletzungen, Risse, Rötungen, Fußpilz, Hühneraugen, Hornhautschwielen oder eingewachsene Zehennägel sollten Sie Ihrem Arzt zeigen.

Der Arzt kann mit einfachsten Maßnahmen alle 1 bis 2 Jahre die Durchblutung und das Empfindungsvermögen der Füße, zum Beispiel mit der Stimmgabel, kontrollieren und entsprechende Verhaltensmaßnahmen empfehlen. Der Patient selbst sollte regelmäßig seine Füße sachgemäß pflegen.

Wie wird sachgemäße Fußpflege praktisch durchgeführt?

  • Tägliches Waschen mit lauwarmem (35º) Seifenwasser, nicht länger als 3 bis 5 Minuten, damit die Haut nicht aufweicht. Die Temperatur des Badewassers mit dem Ellbogen oder einem Thermometer kontrollieren.
  • Füße gut abtrocknen, vor allem die Zehen und Zehenzwischenräume.
  • Hornhautschwielen täglich vorsichtig mit Bimsstein behandeln oder mit einem batteriebetriebenen „Hornhautrubbel“ (zum Beispiel Pedibelie).
  • Hautpartien an der Ferse oder Fußsohle mit fetthaltiger Creme oder Salbe einreiben, um Risse zu vermeiden, nicht aber die Zehenzwischenräume oder gar wunde Stellen.
  • Zehennägel gerade abzwicken und mit Nagelfeile begradigen.
  • Nichts zu suchen haben bei der Fußpflege Scheren, Hornhauthobel oder -Raspel, Messer, Rasierklingen, Stricknadeln und ähnliche scharfe oder spitze Gegenstände!

Worauf muss man bei den Füßen zusätzlich achten?

  • Täglich Socken oder Strümpfe (aus Baumwolle oder Wolle) wechseln.
  • Bequemes, aber haltgebendes Schuhwerk aus Leder tragen, keine zu hohen Absätze, Sandalen nur mit Fußbett. Alle Schuhe, auch Wander- oder Skischuhe, langsam „einlaufen“. Schuhe innen von Hand auf mögliche Gefahren kontrollieren, zum Beispiel auf drückende Nahtstellen oder herausstehende Nägel. Nur ganze Einlegesohlen verwenden.
  • Bei Fußdeformierungen, wie Hammerzehen und Überbeinen, genügend geräumige Schuhe, evtl. orthopädische Schuhe, tragen; bei Spreiz- oder Plattfuß entsprechende Einlagen verwenden.
  • Wegen der Verbrennungsgefahr keine Wärmflaschen oder Heizdecken an den Füßen verwenden. Bei kalten Füßen Wollsocken tragen.
  • Nicht barfuß laufen, insbesondere nicht am Strand oder im Garten.
  • Für regelmäßiges (tägliches) Training der Durchblutung sorgen schnelleres Gehen, Zehenstandsübungen (30 x morgens und abends), Fußkreisen oder Trockenradfahren im Liegen (täglich für 2 Minuten) u. ä. Unterbrechen Sie die Übungen, wenn Schmerzen auftreten.
  • Bei Ihrer Fußpflege sollten Sie auf den Diabetes hinweisen.

Was muss man tun, wenn am Fuß eine Verletzung aufgetreten ist?

Alle Verletzungen und sonstige Veränderungen an den Füßen sollten Sie sehr ernst nehmen und vom Arzt behandeln lassen.