Allgemeines

Asthma im Alltag

Sport
Regelmäßige sportliche Betätigung verbessert die Leistungsfähigkeit und Belastbarkeit in allen Lebensbereichen und stärkt das Vertrauen in den eigenen Körper.

Angst und Unsicherheit im Zusammenhang mit der Erkrankung können auf diesem Weg abgebaut werden. Eine sportliche Betätigung für Asthmatiker ist grundsätzlich empfehlenswert.

Wählen Sie eine Sportart nach Ihren Neigungen aus und achten Sie unbedingt darauf, dass Sie bei der Ausübung keine Allergene (z.B. beim Joggen durch Felder), Staub, Ozon oder Autoabgase einatmen. Wählen Sie Ihre Umgebung in der Sie Sport treiben, deshalb sorgfältig aus. Achten Sie insbesondere auf die Temperatur und Luftfeuchtigkeit. Eine kalte, trockene, staubige Halle ist ebenso ungünstig wie eine feuchtwarme, schwüle oder rauchige Umgebung.

Vor dem Sport empfiehlt sich ein langsames Aufwärmen. Ebenso sollte eine ausreichende Abklingphase nach dem Sport eingeplant werden.

Bei Asthma, das durch Anstrengung ausgelöst wird, ist die Einnahme eines sofort wirksamen bronchial erweiternden Medikaments vor dem Sport sinnvoll. Ein entsprechendes Präparat sollte grundsätzlich als Notfallmedikament griffbereit sein.
Muten Sie sich keine stärkeren Belastungen zu, wenn Sie übermüdet sind.

Reisen

Selbstverständlich können Sie als Asthmapatient auf Reisen gehen.

Je nach Wahl Ihres Urlaubsorts können sich Ihre Asthmabeschwerden jedoch verstärken oder vermindern. Deswegen sollte sich die Auswahl des Reiseziels möglichst danach richten, welcher Ort für Ihre Erkrankung günstig ist. Ein längerer Aufenthalt in Städten mit hoher Umweltschadstoffbelastung ist bei Asthma nicht angeraten.
Saubere Luft in industriefreier und allergenarmer Umgebung hingegen führt gewöhnlich zu einer besseren Asthmakontrolle.

Patienten, die bei nasskaltem Wetter über Asthmabeschwerden klagen, sollten Gebiete mit mildem Klima bevorzugen. Wenn Sie an einer Pollenallergie leiden, sollten nur pollenarme Urlaubsregionen Ihr Ziel sein. Gut eignet sich ein Urlaub am Meer oder im Hochgebirge. Beachten Sie die jeweilige Pollenflugsaison vor Or

Notfall und Reiseapotheke bei Asthma und Allergie

Jeder sollte auf Reisen eine kleine Apotheke mit sich führen, aber gerade bei Ihnen als Asthmatiker darf einiges nicht fehlen:

  • Medikamente, die Sie regelmäßig einnehmen müssen
  • Kortison-Tabletten
  • Notfallbox mit den Notfallmedikamenten
  • antiallergisch wirkende Medikamente
  • Peak-Flow-Meter und das Asthma-Tagebuch

Grundlagen der Atemtherapie

Grundlagen der Atemtherapie
Zusätzlich zur medikamentösen Therapie können Sie bei einem Asthmaanfall durch gezielte Maßnahmen versuchen, Ihre Atmung zu verbessern. Nehmen Sie eine Atmung erleichternde Körperhaltung ein und versuchen Sie durch Atemübungen der Luftnot entgegen zu wirken. Das Ziel ist eine ruhige, tiefe Bauchatmung, um das Bronchialsystem zu stabilisieren. Bei Hustenreiz kann eine spezielle Hustentechnik helfen.

Ausatmen mit Lippenbremse

Sie atmen langsam gegen die locker aufeinander liegenden Lippen aus. Sie müssen das Ausatmen mit Lippenbremse regelmäßig trainieren, um sie bei Atemnot automatisch anwenden zu können.
Im Rahmen des Asthma/COPD-Programms BKK MedPlus werden Sie an Schulungstermine erinnert, in denen Sie die Atemtechniken erlernen und einüben.

Atmung erleichternde Körperhaltungen

Kutschersitz: Setzen Sie sich auf den vorderen Teil der Sitzfläche eines Stuhls oder auf die Bettkante. Die Oberschenkel sollten weitgehend frei sein. Stützen Sie die Unterarme auf die etwas gespreizten Oberschenkel.


Reitsitz: Setzen Sie sich rittlings auf einen Stuhl. Halten Sie den Rücken möglichst gerade. Stützen Sie die Unterarme auf der Rückenlehne ab.


Entspannter Sitz am Tisch: Setzen Sie sich an einen Tisch. Betten Sie Ihren Kopf auf ein auf dem Tisch liegendes Kopfkissen. Winkeln Sie die Arme an. Halten Sie den Rücken gerade, das Körpergewicht wird von Armen und Schultern getragen.


Strecksitz: Setzen Sie sich mit aufgerichtetem Oberkörper »gestreckt« auf einen Stuhl. Falten Sie die Hände im Nacken.


Gebeugter Stand: Stellen Sie sich hin. Legen Sie Ihre Hände kurz über den Knien auf die Oberschenkel. Die Finger können Sie nach innen abstützen.


Abstützen im Stehen: Lehnen Sie sich locker an eine Wand und stützen Sie Ihre Hände auf den Oberschenkeln ab. Atmen Sie ein und halten Sie die Luft kurz an. Diese Haltung führt nach starker körperlicher Belastung, vor allem in Verbindung mit der Lippenbremse, zu einer raschen Besserung der Atembeschwerden.


Besonderheiten bei Kindern

Woran können Sie bei Ihrem Kind Verschlechterungen erkennen?
Auch im Kindesalter können lebensbedrohliche Asthmaanfälle vorkommen.
Das Erkennen schon diskreter Anzeichen ist wichtig, um möglichst frühzeitig eine entsprechende Therapie einleiten und eine weitere Verschlechterung verhindern zu können.

Anzeichen können ständiges Hüsteln bei Belastung sein, aber auch Hustenanfälle bis hin zum Erbrechen können vorkommen. Der Husten kann ohne erkennbare Ursache auftreten oder auch beim Eisessen, beim Trinken kalter Getränke, beim Lachen, bei körperlicher Anstrengung oder nachts im Liegen. Manchmal sind die Kinder auch nur ständig unausgeschlafen, unkonzentriert oder unruhig und vermeiden Belastungssituationen.

Bei Atemnot sitzen die Kinder häufig mit hochgezogenen Schultern und eingezogenem Hals, atmen schwer und stützen die Hände auf.

Darf mein Kind Sport treiben?

Sport ist für Kinder mit Asthma wichtig. Deshalb sollten sie am Sportunterricht teilnehmen. Wichtig ist, dass Ihr Kind konsequent eine verordnete Dauertherapie befolgt, vor dem Sportunterricht sein Asthma einschätzt und bei Luftnot Pausen machen kann.

Das Dosier-Aerosol sollte immer dabei sein. Kinder mit Pollenallergie sollten gegebenenfalls zu Pollenflugzeiten nicht auf dem Sportplatz Sport treiben, sondern in der geschlossenen Halle bleiben.

Wichtig sind auch ausreichende Informationen für Erzieher/innen und Lehrer/innen. Diese Bezugspersonen sollten in der Lage sein, dem Kind bei einem Asthmaanfall beistehen und richtig handeln zu können.

Wird mein Kind sein Leben lang Asthmatiker sein?

Der individuelle Verlauf der Erkrankung ist nicht voraussehbar. Bei mehr als der Hälfte der erkrankten Kinder kann mit einer deutlichen Besserung gerechnet werden, bei etwa einem Drittel auch mit einem vollständigen „Herauswachsen“.