Was ist Asthma?

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Welche Aufgaben hat die Lunge?
Wie wichtig die Atmung für uns ist, kann man an einfachen Tatsachen erkennen: Wir können Wochen leben ohne zu essen, Tage ohne zu trinken, aber nur wenige Minuten ohne zu atmen.

Die wichtigste Aufgabe der Lunge ist der Gasaustausch: Sauerstoff wird aus der Luft in das Blut aufgenommen und im Austausch wird Kohlendioxid, das beim Stoffwechsel entsteht, abgegeben.

Die eingeatmete Luft wird in der Nase erwärmt, angefeuchtet und gefiltert. Die Luft gelangt dann über den Rachen in die Luftröhre, die sich in zwei Äste, die Hauptbronchien aufteilt. Diese leiten die Luft in den rechten und linken Lungenflügel. Sie verzweigen sich immer weiter bis in die Lungenbläschen, in denen der Gasaustausch stattfindet. Für den Gasaustausch ist eine große Oberfläche nötig. Die Lungenbläschen liegen, vergleichbar einem feinen Schwamm, eng nebeneinander. Die menschliche Lunge enthält etwa 300 Mio. Lungenbläschen, die aneinander gereiht eine Fläche von ca. 80 – 120 Quadratmeter ergeben. Mindestens 10.000 Liter Luft atmet ein Erwachsener im Laufe eines Tages ein und aus.

Welche Folgen hat Rauchen für die Lunge?

Rauchen macht krank und süchtig. Tabakrauchen ist laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) die häufigste Einzelursache für Erkrankungen und Todesfälle. An den Folgen des Rauchens sterben in Deutschland jährlich mehr als 100.000 Menschen, davon ca. 70.000 auf Grund von Herz-Kreislauf-Erkrankungen und ca. 30.000 an Lungenkrebs.

Zigaretten enthalten nicht nur das zur Abhängigkeit führende Nikotin. Beim Verbrennen einer Zigarette entwickeln sich über 4000 weitaus gefährlichere Stoffe, von denen über 40 nachweislich krebserregend sind. Starke Raucher verkürzen ihre Lebenserwartung um mehr als 10%. Bei einer statistischen Lebenserwartung von z.B. 75 Jahren hieße das: mit ungefähr 66 Jahren tritt vorzeitig der Tod ein.

Rauchen schädigt das Bronchialsystem schon beim Gesunden erheblich. Beim Asthmatiker wirkt Zigarettenrauch verheerend und kann den nächsten schweren Anfall auslösen. Raucher, die täglich zehn Zigaretten oder mehr rauchen, fügen ihren Bronchien massiven Schaden zu. Der Tabakrauch lähmt die kleinen Flimmerhärchen auf der Schleimhaut der Luftwege. Ihre Funktion, Fremdkörper und Staubpartikel hinauszubefördern, können die Flimmerhärchen dann nicht mehr wahrnehmen.

Sie als Asthmatiker sollten wegen der zusätzlichen Schäden der Bronchien auf keinen Fall rauchen.

Grundlagenwissen zu Asthma

Was ist Asthma bronchiale?
Asthma ist eine chronische Entzündung der Atemwege, die mit einer Überempfindlichkeit der Bronchien einhergeht. Die typischen Beschwerden mit Reizhusten, pfeifenden Atemgeräuschen (Giemen), Erschwerung der Ausatmung und Luftnot resultieren aus einer Verkrampfung der Bronchialmuskulatur, einer entzündlichen Schwellung der Schleimhäute und einer vermehrten Produktion eines zähen Schleimes. Oft tritt Asthma während der Nacht oder am frühen Morgen auf.

Entsprechend den Auslösern unterscheidet man allergisches und nicht allergisches Asthma. Häufig liegt eine Kombination beider Formen vor.

Asthma ist heute eine gut therapierbare Krankheit und bei den meisten Patienten ist die körperliche Leistungsfähigkeit nicht eingeschränkt. Es gibt sogar Leistungssportler mit Asthma. Wichtig ist, dass Sie selbst etwas für Ihre Gesundheit tun. Messen Sie regelmäßig Ihren Peak-Flow, solange Sie nicht völlig beschwerdefrei sind und nehmen Sie Ihre Medikamente möglichst gezielt in Absprache mit Ihrem Arzt.

Was passiert bei einer allergischen Reaktion?

Eine Allergie ist eine Überempfindlichkeit des Immunsystems bei Kontakt mit Stoffen aus der Umwelt wie zum Beispiel Pollen, Pilzsporen oder Tierhaare, die für einen Nichtallergiker harmlos sind. Diese Überempfindlichkeit kann sich auf verschiedene Organsysteme des Körpers auswirken.

Der erste Schritt zu einer Sensibilisierung vollzieht sich völlig unbemerkt. Beim ersten Kontakt mit dem auslösenden Stoff ist der Betroffene noch nicht sensibilisiert. Ursache für die allergische Reaktion bei dem nächsten Kontakt mit dem Allergen sind Antikörper, die in der ersten Phase gebildet wurden und nun bei erneutem Kontakt das Allergen erkennen und darauf reagieren.

Theoretisch ist die Entwicklung einer Allergie gegen jede Substanz möglich. Es gibt jedoch einige sehr typische Allergene. Besonders häufige Auslöser für allergische Reaktionen sind Pollen, Hausstaubmilben, Tierhaare, Schimmelpilzsporen, Mehlstaub, Latex, Chemikalien, Medikamente, Konservierungsstoffe und einige Nahrungsmittel.

Was kann eine Verschlechterung des Asthmas auslösen?

Reize, die die Überempfindlichkeit der Bronchien verstärken bzw. Symptome verursachen, sind so genannte Auslöser.
Zu den typischen Auslösern gehören beispielsweise Zigarettenrauch, Staub, Auspuffgase, Ozon und Ausdünstungen von Farben und Lacken. Ebenso kalte und feuchte oder trockene und warme Luft oder schwüles Wetter. Ein Asthma kann auch durch eine Erkältungskrankheit oder andere Infektionen der oberen Atemwege ausgelöst werden.

Achten Sie entsprechend auf Ihre Umgebung und vermeiden Sie diese Auslöser so weit wie möglich.

Verdacht auf Asthma – was ist zu tun?

Wenn Sie den Verdacht haben an Asthma zu leiden, sollten Sie die Beschwerden Ihrem Arzt möglichst klar mitteilen. Oft kann die Diagnose allein durch ausführliche Befragung gestellt werden. Ihre persönlichen Angaben sind wichtig, damit Ihr Arzt den Schweregrad und Charakter Ihrer Symptome einschätzen und eine angemessene Behandlung in die Wege leiten kann.
Überlegen Sie deshalb möglichst genau, unter welchen Umständen, an welchen Orten und zu welchen Jahres- oder Tageszeiten Ihre Beschwerden bisher aufgetreten sind.

Ein Gesundheitspass, in dem Sie das Wie, Wo und Wann festhalten, kann Ihnen dabei behilflich sein

Symptome

Wie erkenne ich einen Asthmaanfall?
Asthmaanfälle können übergangslos von einer Minute zur anderen auftreten. Die Anfälle können sich aber auch langsamer ankündigen, so dass Ihnen Zeit bleibt, Gegenmaßnahmen zu ergreifen.

Die ersten Symptome eines Asthmaanfalls setzen oft nachts ein. Der Bronchialschleim lässt sich zunehmend schwerer abhusten. Dies führt zu anhaltenden Hustenattacken und Atemnot. Steigern sich die Beschwerden trotz Behandlung kontinuierlich weiter, so kann sich daraus ein Notfall entwickeln. Zur Einschätzung der Schwere des Asthmaanfalls können Ihnen folgende Richtwerte dienen:

Bei einem leichten bis mittelschweren Anfall haben Sie folgende Beschwerden:
  • Sie sind kurzatmig
  • Sie können nur mühevoll sprechen
  • Ihr Herz schlägt schneller als sonst
  • Ihr Peak-Flow ist um die Hälfte niedriger als normal
Ein schwerer bis lebensbedrohlicher Anfall kann sich folgendermaßen äußern:
  • Sie haben eine ausgeprägte Luftnot beim Sprechen
  • Ihr Atem geht deutlich schneller als normal: mehr als 25 Atemzüge in der Minute
  • Ihr Herz schlägt deutlich schneller als sonst: mehr als 120 Schläge in der Minute
  • Ihr Peak Flow ist sehr deutlich vermindert

Erzielen Sie durch Ihre Notfall-Medikamente bei einem Asthmaanfall keine Besserung der Beschwerden, so rufen Sie Ihren Hausarzt, Lungenfacharzt oder den Notdienst an.
Die Telefonnummern sollten stets gut sichtbar am Telefon angebracht sein.

Was ist bei einem akuten Asthmaanfall zu tun?

Geschulte Asthmatiker haben weniger Anfälle. Und wenn doch, wissen sie, was zu tun ist. Gemeinsam mit Ihrem Arzt können Sie die Reihenfolge der Maßnahmen für den Notfall besprechen und auch Ihre Angehörigen informieren, damit jeder in Ihrer Umgebung weiß, was er im Notfall tun muss.

Tragen Sie Ihren Gesundheitspass immer bei sich.

Bei einem Asthmaanfall sollten sie versuchen, Ruhe zu bewahren. Jede Aufregung beeinträchtigt die Atmung zusätzlich. Vermeiden Sie Hektik oder Panik. Setzen Sie sich bequem hin. Nehmen Sie eine Atmung erleichternde Körperhaltungen ein. Versuchen Sie, tief und ruhig zu atmen.
Setzen Sie die Lippenbremse ein. Inhalieren Sie sofort das von Ihrem Arzt verordnete, schnell wirksame Medikament zur Erweiterung der Atemwege.

Erzielen Sie durch Ihre Notfall-Medikamente bei einem Asthmaanfall keine Besserung der Beschwerden, so rufen Sie Ihren Hausarzt, Lungenfacharzt oder den Notdienst an.

Die Telefonnummern sollten stets gut sichtbar am Telefon angebracht sein.