Untersuchungen und Selbstkontrolle

Da sich auch ein gut medikamentös eingestelltes Asthma bei Infekten akut verschlechtern kann, gilt es, Infekte zu vermeiden und das Immunsystem zu stärken.

Hilfreich ist eine gesunde, ausgewogene Ernährung. Achten Sie auf ausreichende Vitamine in Form von Obst und Gemüse. Regelmäßige Bewegung an frischer Luft und regelmäßiges körperliches Training helfen zusätzlich.

Für die Wintermonate empfiehlt sich eine Grippeschutzimpfung, ggf. auch eine Impfung gegen Pneumokokken.

Da auch Stress das Immunsystem schwächt, sollten Sie mit Entspannungsübungen gegensteuern.

Wie reduziere ich die Allergieneigung?

Bei allergischem Asthma aber auch bei anderen Asthmaformen, sollten Sie darauf achten, dass Sie den Kontakt mit dem speziellen auslösenden Allergen vermeiden und die für Ihr Asthma verantwortlichen Allergene soweit wie möglich reduzieren.

Die Wohnung sollte möglichst „allergiefreundlich“ gestaltet sein. Stellen Sie keine Staubfänger in der Wohnung auf und achten Sie auf abwaschbare Böden. Wenn Sie staubsaugen, benutzen Sie Staubsauger mit speziellen Filtern.

Meiden Sie den Kontakt mit Tieren, auf deren Haare Sie allergisch reagieren und machen Sie Ihre Wohnung zu einer Nichtraucher-Zone.

Im Haushalt sollten Sie vor allem bei Reinigungs-, Putz- und Waschmittel auf Zusatzstoffe achten und gegebenenfalls spezielle Mittel für Allergiker verwenden.

Schlafen Sie zu Pollenflugzeiten bei geschlossenem Fenster. Legen Sie die Kleider nicht im Schlafzimmer ab. Stellen Sie keine Topfpflanzen im Schlafzimmer auf.

Meiden Sie bei Spaziergängen zu Pollenflugzeiten Gegenden mit Getreidefeldern oder blühenden Bäumen.

Richtig atmen lässt sich lernen

Richtige Atmung und Atmung erleichternde Techniken lassen sich erlernen. Am besten eignen sich hierzu Asthmaschulungskurse, wo Sie die Techniken unter fachlicher Anleitung einüben können. Über bestimmte Körperstellungen, Entspannungsübungen und den Einsatz der Lippenbremse lassen sich Atembeschwerden häufig schnell bessern.

Bei einem Hustenanfall kann folgende Übung hilfreich sein:

Atmen Sie bewusst langsam und tief, so lange, bis Sie den Schleim im Bereich des Kehlkopfes spüren. Husten Sie ihn dann mit ein bis zwei Hustenstößen ab. Um zu verhindern, dass sich die Bronchien während eines Hustenstoßes zu stark verengen, husten Sie mit geschlossenen Lippen oder gegen den Widerstand Ihrer Hand, die Sie direkt vor den Mund halten. Bei Reizhusten ist es hilfreich, etwas Speichel zu schlucken oder die Luft kurzzeitig anzuhalten, um dann oberflächlich weiter zu atmen bis der Reiz nachlässt. Bei starkem Reizhusten können Sie auch mit geschlossenen Lippen bzw. gegen Ihre vorgehaltene Hand husten.

Folgende Übungen zur Kräftigung Ihrer Atemmuskulatur können ebenfalls hilfreich sein:

Drehen des Oberkörpers:
Stellen Sie sich mit gegrätschten Beinen hin. Strecken Sie Ihre Arme in Schulterhöhe locker zur Seite. Nun drehen Sie den Oberkörper erst nach rechts, dann nach links; den Kopf dabei nach vorn richten. Atmen Sie ruhig und langsam, gegebenenfalls mit der Lippenbremse.

Beugen des Oberkörpers:
Stellen Sie sich mit gegrätschten Beinen hin. Beugen Sie den Oberkörper so weit wie möglich nach vorn, indem Sie ihn in der Hüfte abknicken. Strecken Sie beide Arme nach vorn und heben Sie dann die Arme langsam bis über den Kopf. Anschließend richten Sie sich wieder auf. Wiederholen Sie diese Übung einige Male. Sie hilft Ihnen, zähen Schleim besser abzuatmen.

Rückenübung:
Frottieren Sie mit dem Handtuch Ihren Rücken. Zunächst mehrmals beidseitig und schnell. Anschließend mehrmals bewusst und langsam. Führen Sie diese Übung atemsynchron aus: beim Hochziehen der Arme einatmen, beim Herabziehen ausatmen. Betonen Sie beim langsamen Frottieren vor allem die Ausatmung.

Welche Entspannungsübungen können nützlich sein?

Seelische Belastungen, Stimmungsschwankungen und Stress können den Verlauf einer asthmatischen Erkrankung verschlechtern. Ausgeglichenheit und Entspannung verbessern die Prognose. Neben einer gesunden Lebensweise und genügend Schlaf, können Entspannungstechniken helfen, Stress abzubauen. Wenn Sie zu Hause für sich etwas tun möchten, eignen sich folgende Übungen:

Rückenlage:
Sie liegen bequem in Rückenlage, die Hände flach auf dem Bauch. Mit geschlossenen Augen konzentrieren Sie sich auf die Atembewegungen des Bauches und atmen in den Bauch hinein.

Dreh-Dehnlage:
Sie legen sich auf eine Seite und winkeln das obere Bein leicht an. Der obere Arm liegt hinter dem Kopf. Drehen Sie jetzt langsam den Oberkörper so weit wie möglich nach hinten, ohne die Position der Beine zu verändern. Verharren Sie einige Sekunden in dieser Lage und atmen Sie in den Bauch hinein. Anschließend die Übung auf der anderen Seite wiederholen.

Aufrechter Sitz:
Setzen Sie sich aufrecht auf einen Stuhl. Schließen Sie die Augen. Legen Sie die Hände locker auf Ihren Bauch. Erfühlen Sie nun die Atembewegungen des Bauches mit den Händen.

Gesund ernähren – auch wichtig bei Asthma

Eine gesunde Ernährung trägt viel zur körperlichen und seelischen Gesundheit bei. Auch bei Asthma sollte deshalb eine ausgewogene Ernährung Grundlage sein. Wie die mengenmäßige Verteilung der einzelnen Nahrungsmittel aussehen sollte, veranschaulicht die „Ernährungspyramide“:

Basis einer ausgewogenen Ernährung bilden Gemüse und Obst.
Als nächstes folgen Eiweißlieferanten wie Fisch, fettarmes Fleisch, Eier, Geflügel und Milchprodukte. Außerdem Hülsenfrüchte und Nüsse.
Weniger als von eiweißhaltigen Lebensmitteln sollten Sie kohlehydrathaltige Nahrungsmittel wie Brot, Reis und Nudeln zu sich nehmen.
Fett und Süßigkeiten sollten sehr sparsam auf dem Speisezettel zu finden sein.

Besteht eine Nahrungsmittelallergie, muss selbstverständlich auf den entsprechenden Nahrungsbestandteil verzichtet werden.

Untersuchungsmethoden

Das Arzt-Patienten-Gespräch ist für eine richtige Diagnose unbedingt erforderlich. Die Erhebung der Vorgeschichte sollte am Anfang eines Arzt-Patienten-Kontaktes stehen. Im Rahmen dieses Gespräches wird der Arzt Ihnen zum Beispiel folgende Fragen stellen:

  • Welche Beschwerden sind vorhanden?
  • Wie häufig kommen die Beschwerden vor?
  • Welche Faktoren lösen die Beschwerden aus?
  • Wann werden die Beschwerden schlimmer?
  • Welche Medikamente nehmen Sie ein?
  • Ist in der Familie Asthma bronchiale aufgetreten?

Die Informationen, die der Arzt auf Grund dieses Gespräches gewinnt, stellen wichtige Entscheidungsgrundlagen für das weitere Vorgehen in Diagnostik und Therapie dar.

Die Allergiediagnostik

Die genaue Schilderung allergischer Beschwerden ist wichtiger Bestandteil der Diagnosestellung bei einer Allergie. Oft ist es nicht einfach, die Beschwerden sofort genau zu beschreiben, wenn man beim Arzt ist.
Am besten ist es, wenn Sie sich schon zu Hause Gedanken machen und Ihre Beschwerden notieren. Wichtig sind dabei die Art der Beschwerden, die Häufigkeit und die Dauer. Versuchen Sie herauszufinden, wann und wo die Beschwerden auftreten und wodurch sie ausgelöst werden. So helfen Sie selbst mit, die Ursache Ihrer Allergie herauszufinden.

In einigen Fällen muss ein Hyperreaktivitätstest durchgeführt werden. Für diesen Test verwendet Ihr Arzt Allergenextrakte, z.B. von Pollen oder Hausstaubmilben, die über ein Inhalationsgerät als feiner Nebel eingeatmet werden. Mit Hilfe des Lungenfunktionstests wird anschließend beobachtet, inwieweit die Atemwege sich während und im Anschluss an die Inhalation verengen.

Die Lungenfunktionsprüfung

Mit der Lungenfunktionsprüfung gewinnt der Arzt Werte über die Leistung Ihrer Lunge. Veränderungen können so leichter festgestellt werden.

Bei einer Verengung der Atemwege, wie sie für Asthma typisch ist, kann die Luft nicht mehr so schnell ausgeatmet werden wie bei einem Gesunden. Gleichzeitig erhöht sich der Widerstand der Atemwege. Sie benötigen deshalb einen höheren Druck, um die Luft mit einer bestimmten Geschwindigkeit durch die Atemwege aus der Lunge zu befördern. Die Ausatmungszeit ist verlängert. Diese Faktoren lassen sich erfassen. Schon beginnende Lungenfunktionsstörungen sind früh zu erkennen, wobei die Werte auch Aufschluss geben über die Art der Lungenerkrankung.

Die Lungenfunktionsprüfung ist eine einfach durchzuführende und schmerzlose Untersuchung. Hierzu atmen Sie über ein Mundstück in ein Gerät ein und aus. Zunächst wird Ihr Arzt Sie bitten, so tief wie möglich einzuatmen und die gesamte Luft über ein Messgerät auszuatmen. Der so gewonnene Wert heißt Vitalkapazität (abgekürzt VK). Die Vitalkapazität des Menschen liegt bei 4,5 bis 6 Litern Luft.

Die Luftmenge, die Sie innerhalb der ersten Sekunde maximal ausatmen können, wenn Sie so schnell wie möglich ausatmen wird danach ebenfalls gemessen. Diese wird als Einsekundenkapazität (abgekürzt FEV 1) bezeichnet.

Ein Gesunder kann in einer Sekunde etwa 75% seiner Vitalkapazität ausatmen. Beim Asthmatiker ist die schnelle Ausatmung erschwert, so dass der ausgeatmete Wert in einer Sekunde häufig deutlich erniedrigt ist.

Die Blutgasanalyse

Wenn die Funktion der Lunge umfassender bestimmt werden soll, untersucht Ihr Arzt den Gehalt von Sauerstoff und Kohlendioxid und bestimmt Spezialwerte im Blut. Dazu muss aus einer Vene oder Arterie Blut entnommen werden.

Es handelt sich um eine Spezialuntersuchung, die daher nur in bestimmten Arztpraxen vorgenommen werden kann.

Die Blutgasanalyse gehört nicht zur Standarduntersuchung.

Die Ganzkörper-Plethysmographie

Die Ganzkörper-Plethysmographie ist ein schmerzfreies Untersuchungsverfahren. Sie wird in Lungenfacharztpraxen oder in lungenärztlich ausgerichteten Krankenhäusern durchgeführt.
Für die Durchführung sitzen Sie in einer geschlossenen Messkammer aus Glas und atmen über ein Mundstück ein- und aus. Mit Hilfe dieses Untersuchungsverfahrens lassen sich, zusätzlich zu den auch mit der Lungenfunktion messbaren Atemwerten, sehr exakt weitere Werte bestimmen.

Die Ganzkörper-Plethysmographie gehört nicht zu den Standarduntersuchungsverfahren.