Allgemeines
Diabetes mellitus ist eine Stoffwechselstörung, die zu einem erhöhten Blutzuckerspiegel führt. Deshalb spricht man auch von „Zuckerkrankheit“. Ursache für die Erhöhung des Blutzuckers ist eine mangelnde Wirkung des Bauchspeicheldrüsenhormons Insulin. Entweder besteht eine verminderte Insulin-Produktion oder Insulin-Ausschüttung in die Blutbahn oder eine ungenügende Wirksamkeit des verfügbaren Insulins im Körper.
Insulin ist ein Hormon, das in den B-Zellen der Bauchspeicheldrüse gebildet wird. Es sorgt dafür, dass der Traubenzucker (Glukose), der über die Nahrung in das Blut gelangt, in die Zellen aufgenommen wird. Außerdem hemmt es die Glukoseproduktion in der Leber und mindert den Anstieg des Blutzuckerspiegels, der sich sonst nach jeder Mahlzeit stark erhöhen würde. Insulin ist Teil eines Hormonsystems, das Ihren Blutzucker innerhalb bestimmter Grenzen hält.
Die Diagnose Diabetes bedeutet nicht, dass Sie plötzlich schwer krank oder gar behindert sind. In Deutschland leben rund sechs Millionen Menschen mit Diabetes, die ein normales und aktives Leben führen. Schätzungsweise etwa ebenso viele wissen nichts von ihrem Diabetes.
Man unterscheidet zwei Formen: Typ-1- und Typ-2-Diabetes.
Typ-1-Diabetes
Der Typ-1-Diabetes entsteht meist vor dem 40. Lebensjahr. Es handelt sich dabei um eine Autoimmunerkrankung, eine Fehlsteuerung des Immunsystems, das sich nun gegen körpereigene Zellen – in diesem Fall die B-Zellen Ihrer Bauchspeicheldrüse – wendet.
Die B-Zellen werden über Jahre hinweg allmählich zerstört, so dass immer weniger und schließlich gar kein Insulin mehr produziert wird. Wie es zu dieser Immunreaktion kommt, ist noch unklar; man weiß nur, dass erbliche Veranlagung dabei eine Rolle spielt.
Oft wird ein unterschwelliger Typ-1-Diabetes durch Virusinfektionen (zum Beispiel Grippe oder Röteln) so verschlechtert, dass er diagnostizierbar wird. Sobald ein Großteil der B-Zellen zerstört ist, manifestiert sich die Erkrankung und äußert sich durch häufiges Wasserlassen, starken Durst, Gewichtsabnahme und Müdigkeit.
Typ-1-Diabetiker müssen ihr Leben lang Insulin spritzen; deshalb spricht man auch von „insulinabhängigem“ Diabetes.
Typ-2-Diabetes
Beim Typ-2-Diabetes produziert die Bauchspeicheldrüse zwar zunächst noch genügend Insulin, aber die Zellen des Patienten werden unempfindlich dagegen. Hauptursache des Typ-2-Diabetes ist, neben einer erblichen Veranlagung, Übergewicht.
Die B-Zellen müssen ihre Insulinproduktion immer mehr erhöhen und sind damit irgendwann überfordert: Der Blutzucker steigt an.
Erste Symptome eines Typ-2-Diabetes sind Müdigkeit, Leistungsabfall, häufige Harnwegs- und Pilzinfektionen, Juckreiz und Sehstörungen; erst später treten die „typischen“ Diabetes-Symptome wie häufiges Wasserlassen, Durst und Gewichtsverlust hinzu.
Die Patienten sind meist älter als 40 Jahre; die Krankheit beginnt schleichend und wird erst relativ spät erkannt. Typ-2-Diabetiker brauchen anfangs noch nicht unbedingt Insulin. Viele bekommen ihren Diabetes durch eine entsprechende Ernährung und Gewichtsabnahme, manchmal kombiniert mit blutzuckersenkenden Medikamenten, in den Griff. Bei fortschreitender Insulinresistenz sollte jedoch eine Insulintherapie frühzeitig begonnen werden. Sie ermöglicht schnell und einfach wieder eine gute Kontrolle des Blutzuckerspiegels und damit ein unbeschwertes Leben.
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