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Wann ist eine Behandlung mit oralen Antidiabetika sinnvoll?

Wenn es beim Typ-2-Diabetes nicht gelingt, innerhalb der ersten 3 bis 6 Monate nach Stellung der Diagnose durch Ernährungsumstellung, Gewichtsreduktion und verstärkte Bewegung eine zufrieden stellende Blutzuckereinstellung zu erzielen, ist eine Behandlung mit blutzuckersenkenden Tabletten (so genannten oralen Antidiabetika) sinnvoll. Hierfür stehen vier Substanzgruppen zur Verfügung:

  • Alpha-Glukosidasehemmer
  • Biguanide
  • Insulinsensitizer
  • Sulfonylharnstoffe.

Die Medikamente lassen sich auch gut miteinander kombinieren. Oft ist es zur Vermeidung von Nebenwirkungen und zur Erreichung einer optimalen Wirkung sinnvoller, verschiedene Präparate in niedrigerer Dosierung in Kombination miteinander einzunehmen, als ein einzelnes Präparat höher zu dosieren. Gelegentlich wird auch gleich zu Beginn der Behandlung Insulin in Kombination mit Tabletten zur Anwendung kommen. Ihr behandelnder Arzt wird die Therapie genau mit Ihnen abstimmen und dabei auch die persönlichen Therapieziele berücksichtigen.

Wann muss Insulin gespritzt werden?

Alle Typ-1-Diabetiker müssen von Anfang an Insulin spritzen, da das Hormon in ihrer Bauchspeicheldrüse nicht mehr hergestellt wird. Typ-2-Diabetes lässt sich häufig zunächst durch eine gut angepasste Ernährung und Gewichtsreduktion behandeln.

Oft ist eine Kombination mit blutzuckersenkenden Tabletten notwendig. Ca. 10 Jahre nach Diagnosestellung stellt sich häufig die Überlegung nach zusätzlicher Insulingabe, da die Zuckerwerte trotz aller Tabletten nicht mehr im gewünschten Bereich (HbA1C unter 7%) zu halten sind. Dies ist auf eine zunehmende Erschöpfung der B-Zellen zurückzuführen, die das Insulin produzieren.

Lässt sich Ihr Blutzucker trotz Diät, einer gewissen Gewichtsreduktion und Behandlung mit blutzuckersenkenden Tabletten nicht mehr gut einstellen, so ist der Einstieg in eine Insulintherapie sinnvoll. Dabei werden häufig weiterhin die bisherigen Tabletten eingenommen und zunächst zusätzlich kleine Dosen Insulin gespritzt (meist nur einmal vor dem Schlafengehen, das so genannte „bedtime Insulin“).

Wenn die Tabletten nicht mehr (oder kaum noch) zur Zuckersenkung beitragen, wird die Insulintherapie ausgebaut und die Tabletten können abgesetzt werden. Einer der häufigen Fehler bei der Diabetesbehandlung ist die meist sehr spät einsetzende Insulintherapie – weil bei vielen Diabetikern zu Unrecht noch viele Ängste vor dem Spritzen bestehen. Fast jeder Diabetiker, der auf Insulin eingestellt wird, sagt später, dass er sich alles viel komplizierter (und schmerzhafter) vorgestellt hätte, als es dann in Wirklichkeit war.

Was ist bei der Insulintherapie zu beachten?

Es ist wichtig, dass Sie Wirkungseintritt und Wirkungsdauer „Ihres“ Insulinpräparats (bzw. Ihrer Insulinpräparate) kennen. Sprechen Sie mit Ihrem Arzt darüber und scheuen Sie sich nicht, Fragen zu stellen, falls Ihnen etwas unklar ist!

Besprechen Sie Ihr Therapieschema, den Ess-Spritz-Abstand und Ihren Ernährungsplan. Sie können dann auch lernen, wie man ganz flexibel essen bzw. Insulin spritzen kann.

Falls Sie – zum Beispiel auf Grund einer sonstigen Erkrankung – nichts oder nur wenig essen können, dürfen Sie nicht auf das Insulinspritzen verzichten, sondern müssen (in Absprache mit Ihrem Arzt) eine entsprechende Verminderung Ihrer Insulindosis vornehmen. Diabetiker, die mehrmals täglich Insulin spritzen, sollten das Haus nicht ohne entsprechende Ausrüstung verlassen.

Die richtige Ernährung ist wichtig

Eine gesunde Ernährung ist einer der Grundpfeiler in der Diabetes-Behandlung; eine spezielle Diabetes-Diät gibt es jedoch heute nicht mehr. In diesem Zusammenhang ist jedoch zu beachten, dass die Empfehlungen zur Ernährung beim Typ-1- und Typ-2-Diabetes jeweils unterschiedlich sind. Ihr Arzt wird gemeinsam mit Ihnen auf Ihre individuelle Stoffwechsellage und Ihre besonderen Bedürfnisse eingehen und einen auf Sie zugeschnittenen Ernährungsplan ausarbeiten. Auf Wunsch kann er Ihnen auch konkrete Tageskostpläne geben, die für Sie vor allem am Anfang eine wertvolle Hilfe sein werden.

Als Diabetiker sollten Sie eine gesunde und vollwertige Ernährung anstreben. Die Ernährung beim Diabetes ist eine gesunde, vollwertige Ernährung, die keinen Verzicht, sondern manchmal lediglich eine Veränderung Ihrer Essgewohnheiten bedeutet. Grundsätzlich können Sie davon ausgehen, dass Diabetiker das gleiche essen können wie Nichtdiabetiker.

Mit einer gesunden und vollwertigen Ernährung sind Typ II Diabetiker in der Lage, eine Gewichtsreduktion zu erzielen und dadurch eine Normalisierung Ihrer Blutzuckerwerte zu erreichen.
Viele Typ-2-Diabetiker könnten einzig und allein durch eine entsprechende Ernährung und durch Gewichtsreduktion die Normalisierung ihrer Blutzuckerwerte erreichen. Um eine stabile Stoffwechsellage beim Typ-1-Diabetes zu erreichen, ist es wichtig, nicht zu viele Kohlenhydrate während einer Mahlzeit zu sich zu nehmen, sondern diese auf mehrere Mahlzeiten (3 bis 6 pro Tag) zu verteilen.

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Die drei Grundbausteine unserer Ernährung sind Kohlenhydrate, Fette und Eiweiß. Andere notwendige Nahrungsstoffe sind Wasser, Mineralstoffe, Spurenelemente, Vitamine und Ballaststoffe.

Da beim Diabetiker der Kohlenhydratstoffwechsel gestört ist, sind Kenntnisse über die Art und die Menge der Kohlenhydrate, die er zu sich nimmt, wichtig.

Fette kommen in Butter, Schmalz, Sahne, Margarine, Öl und Speck, aber auch versteckt in Milchprodukten, Käse, Fleisch, Wurst, in Eiern und Nüssen vor. Auch Süßigkeiten, Eis und Kuchen enthalten viel Fett. Langfristig ist eine relativ fettarme Ernährung und die Verwendung von Pflanzenfetten und Ölen zum Kochen generell, vor allem aber beim Diabetiker, sinnvoll.

Eiweiß ist in Fleisch, Fisch, fettarmen Milchprodukten und Eiern enthalten und sollte vom Diabetiker in nicht allzu großen Mengen gegessen werden.

Allgemein beinhaltet eine gesunde Ernährung eine Mischkost, bei der der Anteil an Kohlenhydraten etwa 45-60% der Gesamtenergie für den Körper liefert; der Anteil an Fetten 25-35% und der Anteil an Eiweiß 10-15%. Außerdem sollte eine gesunde Ernährung reich an Ballaststoffen sein.

Chemisch teilt man die Kohlenhydrate in Einfach-, Zweifach- und Mehrfachzucker ein. Einfachzucker, die nur aus einem einzigen Zuckerring bestehen, sind zum Beispiel Fruchtzucker (Fruktose) und Traubenzucker (Glukose).
Zu den Zweifachzuckern, die aus zwei Zuckerringen bestehen, gehören Haushaltszucker (Saccharose), Milch- und Malzzucker.
Dann gibt es noch die Mehrfachzucker, die aus vielen Zuckerringen zusammengesetzt sind und auch als komplexe Kohlenhydrate bezeichnet werden. Stärke ist zum Beispiel ein Mehrfachzucker.

Einfach- und Zweifachzucker sind für Sie als Diabetiker ungünstig, da sie bei der Verdauung nicht (bzw. beim Zweifachzucker nur in einem einzigen Schritt) in die einzelnen Zuckerringe aufgespalten werden müssen, sondern schnell ins Blut gelangen und daher den Blutzuckerspiegel rasch und stark ansteigen lassen. Allerdings gilt dies nicht für Milch und Milchprodukte. Günstig sind Vielfachzucker, also alle stärkehaltigen Lebensmittel, da dieser Zucker langsamer ins Blut aufgenommen wird.

Zucker in konzentrierter Form, wie zum Beispiel Traubenzucker, Zucker und Honig, sollten Sie in Verbindung mit anderen Nährstoffen (Eiweiß, Fett und Ballaststoffen) essen. Besser geeignet sind stärkehaltige Nahrungsmittel wie Brot, Nudeln, Reis und Kartoffeln.

Salate, Hülsenfrüchte und alle anderen Gemüsearten beeinflussen den Blutzucker in den üblichen Essensportionen nicht und benötigen daher auch kein Insulin.

Fleisch, Fisch, Wurstwaren, Käse, Fette wie Butter und Öl haben keinen Einfluss auf den Blutzucker, enthalten jedoch teilweise viele Kalorien und können das Körpergewicht stark erhöhen. Auch Nüsse, Samen und Saaten haben eine sehr geringe blutzuckererhöhende Wirkung, obwohl sie ebenso wie Hülsenfrüchte und Zuckeraustauschstoffe Kohlenhydrate enthalten.

Der glykämische Index ist ein Maß für die Schnelligkeit und die Stärke des Blutzuckeranstiegs nach dem Verzehr verschiedener kohlenhydrathaltiger Nahrungsmittel. Je stärker der Blutzuckeranstieg durch das jeweilige Nahrungsmittel ist, desto höher ist dessen glykämischer Index.

Glukose (Traubenzucker) erhöht den Blutzucker sehr stark und hat daher einen hohen glykämischen Index (138). Weiß- und Schwarzbrot erhöhen den Blutzucker ebenfalls stark und haben ebenfalls einen hohen glykämischen Index von 100. Bananen, Zucker, Reis und Salzkartoffeln erhöhen den Blutzucker mittelstark; Äpfel, Milch und Bohnen nur schwach. Milch hat zum Beispiel einen glykämischen Index von 44.

Für den mit Insulin behandelten Diabetiker ist eine ungefähre Kenntnis des glykämischen Index wichtig: Wenn Sie normalerweise 8 bis 12 Einheiten Insulin vor einer Mahlzeit spritzen, wählen Sie bei einer Mahlzeit mit einem hohen glykämischen Index eher 12 als 8 Einheiten, da dann mehr Insulin benötigt wird.

Ballaststoffe sind Kohlenhydrate, die von unseren Verdauungsenzymen nicht oder kaum aufgespalten werden können und daher unverdaut wieder ausgeschieden werden. Trotzdem sind sie gerade für den Diabetiker wichtig, weil die Magenentleerung verzögert wird und die im Nahrungsbrei enthaltenen Kohlenhydrate langsamer ins Blut aufgenommen werden. Daher steigt der Blutzuckerspiegel beim Verzehr ballaststoffreicher Nahrung langsamer an.

Außerdem regen Ballaststoffe die Verdauung an, senken Blutdruck und Cholesterinspiegel und helfen beim Abnehmen, da sie aufgrund ihres Quell-Effekts sättigen, ohne dick zu machen. Reichlich Ballaststoffe sind in der so genannten Vollwertkost enthalten. Vor allem Vollkornerzeugnisse, Hülsenfrüchte, Obst, Kartoffeln, Gemüse sowie Milch und Milchprodukte spielen in der vollwertigen Ernährung eine große Rolle. Besonders Rohkost ist empfehlenswert. Salat und Gemüse erhöhen den Blutzuckerspiegel kaum und enthalten außerdem reichlich Vitamine und Mineralstoffe; sie sollten daher täglich auf Ihrem Speiseplan stehen.

Insgesamt ist die mediterrane Küche ein Beispiel für eine gemischte, nicht einseitige vollwertige Kost. Günstig bei der mediterranen Küche ist auch, dass der Blutzuckeranstieg nach der Einnahme von Teigwaren langsamer erfolgt als bei Brot oder Reis und dass das häufig verwendete Olivenöl einen gewissen Schutzeffekt für die Entwicklung der Arterienverkalkung hat.

Achten Sie bei einer ballaststoffreichen Ernährung auf ausreichende Flüssigkeitszufuhr (mindestens 1,5-2 Liter am Tag), damit die Ballaststoffe im Darm auch aufquellen können!

Ihr Arzt wird in einem Ernährungs-Tagesplan eine für Sie günstige Menge an Kohlenhydraten erarbeiten. Dabei ist es wichtig, dass Sie offen über Ihre Ernährungsgewohnheiten sprechen. Dann fällt es Ihnen leichter, sich an Ihren Ernährungsplan zu halten. Falls Sie einmal bestimmte Lebensmittel in Ihrem Plan nicht mögen oder Lust auf etwas Abwechslung haben, können Sie sie gegen andere Nahrungsmittel austauschen, die von ihrem Kohlenhydratgehalt her ungefähr gleichwertig sind (zu diesem Zweck gibt es Kohlenhydrat-Austauschtabellen).

Um erhöhten Blutfettwerten – wie sie bei Typ-2-Diabetikern häufig vorkommen – vorzubeugen, sollten Sie sich fett- und cholesterinarm ernähren. Zur Vorbeugung von Übergewicht empfiehlt es sich, auf den Kaloriengehalt Ihrer Nahrung zu achten und Ihr Gewicht regelmäßig (einmal pro Woche) zu kontrollieren.

Für Typ-2-Diabetiker, die Übergewicht und einen zu hohen Cholesterinspiegel haben und/oder an Bluthochdruck leiden, gibt es zusätzlich besondere Empfehlungen für eine gesunde Ernährung.

Diabetikerlebensmittel sind speziell für Diabetiker hergestellte Produkte, die nicht mit Haushaltszucker oder Glukose, sondern mit Süßstoffen oder Zuckeraustauschstoffen gesüßt sind. Diese lassen den Blutzucker in den üblichen Mengen kaum ansteigen. Zum größten Teil sind diese Produkte im Rahmen einer Diabetes-Kost nicht notwendig. Sinnvoll sind lediglich mit Süßstoffen gesüßte Light-Getränke, Diätlimonaden und Diabetikermarmeladen. Diabetikerschokolade, -kuchen und -eis haben keinen geringeren Fett- und Kaloriengehalt als herkömmliche Lebensmittel. Schon kleine Mengen von in Diabetikerkuchen häufig enthaltenen, so genannten Zuckeralkoholen wie Xylit, Mannit oder Sorbit, können zu Blähungen und Magen-Darm-Beschwerden führen. Wenn eine Gewichtsreduktion angestrebt wird, sollte der Schwerpunkt auf einer fettarmen Ernährung liegen.

Auf Diabetikermehl, -nudeln und -brot kann man verzichten.

Aus den Nährwertangaben der Diabetiker-Lebensmittel gehen der Kohlenhydratgehalt und das verwendete Süßungsmittel (Süßstoff oder Zuckeraustauschstoff) hervor.

Zucker war früher in der Ernährungstherapie des Diabetes absolut tabu. Inzwischen ist man in dieser Hinsicht großzügiger geworden: Man geht davon aus, dass kleine Mengen Zucker (bis ca. 30-50 g) pro Tag bei gut eingestelltem Diabetes nicht schaden. Allerdings sollte der Zucker zusammen mit Mahlzeiten verzehrt werden. Mit Zucker gesüßte Getränke wie beispielsweise Limonaden sind ungünstig, da der Blutzucker dann zu schnell ansteigt.

Auch Süßigkeiten sind in kleinen Mengen unproblematisch. Wichtig für Typ-2-Diabetiker ist es, auf den Kaloriengehalt von Lebensmitteln zu achten, die mit Zucker gesüßt sind.

Süßstoffe werden künstlich hergestellt, besitzen eine sehr hohe Süßkraft und sind fast alle kalorienfrei. Schon geringe Mengen reichen aus, um den gleichen süßen Geschmack zu erreichen wie mit Zucker. Süßstoffe sind bei Getränken empfehlenswert, um Kalorien zu sparen.

Saccharin ist der älteste bekannte Süßstoff. Saccharin wird unverändert wieder ausgeschieden. Saccharin ist sehr hitze- und gefrierbeständig, während der Lagerung stabil und liefert keine Energie.

Auch Cyclamat wird unverändert über die Niere ausgeschieden und nicht verdaut. Cyclamat finden Sie gemischt mit anderen Süßstoffen, zum Beispiel in Streu- und Flüssigsüße und in Tablettenform.

Aspartam enthält im Gegensatz zu den anderen Süßstoffen geringe Mengen Energie. Auf Grund seiner hohen Süßkraft brauchen Sie aber nur so wenig, dass der Energiegehalt zu vernachlässigen ist. Durch starkes Erhitzen und lange Lagerung verliert Aspartam an Süßkraft.

Acesulfam K verstärkt andere Aromen. Es wird nur industriell verwendet. Sie können also nur fertige Lebensmittel mit diesem Süßstoff kaufen.

Auch Thaumatin liefert Energie. Wie beim Aspartam gilt aber: Die benötigte Menge ist so gering, dass der Energiegehalt zu vernachlässigen ist. Thaumatin verstärkt ebenfalls Aromen. Bei Hitze verliert Thaumatin seine Süßkraft. Seit kurzem ist es in Kombination mit Saccharin und Cyclamat als Streu- und Flüssigsüße sowie in Tablettenform im Handel.

Neohesperidin DC können Sie nicht als Süßstoff kaufen. Es wird nur industriell verarbeitet und mit anderen Süßstoffen gemischt. Neohesperidin DC unterdrückt bittere Aromen, ist hitzestabil und wird gern Lebensmitteln wie Kaugummi, Limonade und Eis zugesetzt.

Zuckeraustauschstoffe sind kalorienhaltige, süße Substanzen wie zum Beispiel der in allen Obstsorten vorkommende Fruchtzucker (Fruktose). Sie finden sie häufig in fertigen Diätprodukten, zum Beispiel in Gebäck, Süßwaren, Bonbons und Schokolade. Sie können ähnlich wie Haushaltszucker, zum Beispiel beim Backen von Kuchen, verwendet werden. Der Körper wandelt Fruchtzucker langsam in Traubenzucker um, was den Blutzucker aber nur wenig beeinflusst. Allerdings muss der Energiegehalt von 4 kcal/g beachtet werden, weshalb sich Fruktose nicht zum Abnehmen eignet. Fruktose ist zirka 1,4-mal so süß wie Haushaltszucker und ähnlich schädlich für die Zähne.

Zuckeralkohole (Isomalt, Lactit, Maltit, Mannit, Sorbit, Xylit) enthalten ebenfalls Kalorien, lassen den Blutzucker aber kaum steigen. Bei Mengen von 10-20 g auf einmal können Blähungen und Durchfälle auftreten. Produkte mit Zuckeralkoholen müssen deshalb den Hinweis „kann bei übermäßigem Verzehr abführend wirken“ tragen. Sorbit, Mannit und Isomalt haben die halbe, Xylit und Maltit die gleiche Süßkraft wie Haushaltszucker. Produkte, die mit Zuckeralkoholen (Energiegehalt: 2,4 kcal/g) gesüßt sind, dürfen laut Gesetz als „zuckerfrei“ bezeichnet werden.

Süßstoffe werden künstlich hergestellt, besitzen eine sehr hohe Süßkraft und sind fast alle kalorienfrei. Schon geringe Mengen reichen aus, um den gleichen süßen Geschmack zu erreichen wie mit Zucker. Süßstoffe sind bei Getränken empfehlenswert, um Kalorien zu sparen.

Getränke, die den Blutzuckerspiegel nicht erhöhen – und daher von Diabetikern nicht angerechnet zu werden brauchen – sind Mineralwasser, Diätlimonaden, Tee, Kaffee und Zitronensaft (natürlich nur, wenn letztere Getränke nicht mit Zucker, sondern allenfalls mit Süßstoff gesüßt werden).

Fruchtsäfte, Süßmoste, mit Zucker gesüßte Limonaden, Colagetränke, fertige Kakao- und Milchmixgetränke sind (außer bei Unterzuckerungen und eventuell beim Sport) nicht zu empfehlen, da sie den Blutzucker rasch ansteigen lassen. Falls sie getrunken werden, müssen sie angerechnet werden. Anrechnungspflichtig sind auch Diabetikerfruchtsäfte, Milch, Buttermilch, Kefir, Joghurt, Dickmilch und Karottensaft.

Milch sollte nicht als Getränk, sondern lieber als Zwischenmahlzeit genossen werden. Magermilch und fettarme Milchprodukte sollten bevorzugt werden.

Grundsätzlich ist bei Diabetes, wenn keine Begleiterkrankungen vorliegen, Alkohol in Maßen erlaubt. 1-2 Gläser in den üblichen Gläsern (0,2 l) können genossen werden. Sprechen Sie mit Ihrem Arzt darüber. Allerdings senken alkoholische Getränke nach einer bestimmten Zeit den Blutzucker, sodass es nach Alkoholgenuss (zum Teil sogar noch Stunden später) zu einer Unterzuckerung kommen kann. Deshalb sollten alkoholische Getränke stets zusammen mit einer kohlenhydrathaltigen Mahlzeit und nicht in zu großen Mengen konsumiert werden. Spritzen Sie für die Kohlenhydrate in alkoholischen Getränken niemals Insulin.

Nicht alle alkoholischen Getränke sind für Diabetiker geeignet. Stark zuckerhaltige Getränke wie Likör, süßer Sekt, süßer Wein und normales Bier (hoher Malzzuckergehalt!) sind ungünstig, wenn sie regelmäßig in größeren Mengen genossen werden. Achten Sie auf den Kaloriengehalt. Trockener Wein (1/4 l pro Tag), ein kleiner Cognac oder klarer Schnaps sind in geringeren Mengen unproblematisch. Bei Diabetikerbier, das kaum Kohlenhydrate, im Verhältnis aber mehr Alkohol als normales Bier enthält, ist die Gefahr einer Unterzuckerung größer. Es ist daher nicht empfehlenswert.

Bei Bestehen einer diabetischen Nervenschädigung (Neuropathie) sollten Sie auf Alkohol verzichten, ebenso bei einem erhöhten Triglyzeridspiegel und starker Neigung zu Unterzuckerungen.

Bei Bluthochdruck sind alkoholische Getränke nur in Maßen erlaubt, da sie den Blutdruck erhöhen. Bedenken Sie bitte auch, dass Alkohol mit 7 Kilokalorien pro Gramm ähnlich energiereich ist wie Fett! Falls Sie Gewichtsprobleme haben, sollten Sie sich nur gelegentlich alkoholische Getränke gönnen, oder am besten ganz darauf verzichten.

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